neu in Deutschland | Nr. 18

31 Wir sind eingezogen! Das nid-Team hat ein eigenes kleines Büro bezogen – mitten in der Bochumer Innenstadt, mitten in unserer Stadtgesellschaft! Dank einer Spende des Frauen-Clubs Sor- optimist International Bochum/Witten konnte das nid-Team Ende 2019 ein erstes eigenes Büro mitten in der Bochumer In- nenstadt beziehen. Die Idee: Der neue Schreibtisch gehört al- len, die im nid-Team mitarbeiten. Wer Zeit hat, nutzt das Büro, um etwas zu schrei- ben, Gespräche zu führen, Kolleg*innen zu treffen oder um für Prüfungen zu lernen. So haben wir alle einen Arbeitsplatz mitten in der Stadt. Das Büro ist Teil einer größeren Büroetage unseres Kooperationspartners IFAK e.V. Für die wöchentlichen Team-Treffen darf der Konferenzsaal genutzt werden – und im Sommer locken die dach-hohen Balko- ne mit Blick über Bochum. Eine elegante Grundausstattung inklusive Computer fürs Büro wurde uns freund- licherweise gespendet von Burg- dorff Stadt – Agentur für koopera- tive Stadtentwicklung in Bochum. Anfang 2020 war das Büro fertig eingerich- tet – und das hätten wir im März gerne mit einem Empfang, Häppchen & Musik gefei- ert. Weil wir mit diesem neuen Büro auch Zeichen setzen wollen. Wir wollen sagen: Wir sind mittendrin in der Gesellschaft! Wir sind leicht zu erreichen und gerne ansprechbar! Und: Wir haben uns vorge- nommen, unsere Arbeit weiterzuführen, so lange wir die nötige Zeit, Kraft und Finan- zierung haben. Leider kam uns Corona dazwischen. Während der Corona-Krise finden die nid- Treffen bis auf weiteres online statt. Aber Einzelne aus dem nid-Team nutzen das Büro, um außerhalb der eigenen vier Wän- de arbeiten zu können. Die neue Adresse: nid, Huestraße 34, 44787 Bochum Unter der redaktionellen Leitung von Lamia Hassow hat das nid-Team im Januar zum zweiten Mal eine nid-Sonder- ausgabe in kurdischer und arabischer Sprache vorgelegt. Zum zweiten Mal berichten wir nicht über die Lebenswelt geflüchteter Menschen in unserem Land. Sondern über die Erfahrungen und Perspektiven von Menschen, die schon länger in Deutschland leben. Wir stellen das Prinzip der nid-Zeitung also auf den Kopf. Warum? Zweite nid-Sonderausgabe in kurdischer und arabischer Sprache Für das friedliche Zusammenleben ist es gut, wenn sich Menschen mit ihren unter- schiedlichen Lebenswelten besser kennen und verstehen lernen. „Integration funktioniert in beide Richtungen“, be- schreibt Lamia Hassow den Ansatz, der auf Dialog und Information setzt. Was denken beispielsweise junge Menschen aus Deutschland, wenn geflüchtete Kinder neu in ihre Schul- klasse kommen? Oder: Warum legen die Menschen in Deutschland Wert darauf, dass dicke Jacken in der Woh- nung ausgezogen werden – selbst wenn man damit einen Schnupfen riskiert? Die Bochumer Schauspielerin Maria Wolf berichtet von ihrer ersten Begegnung mit dem bekannten arabischen Dichter Nizar Qabani. Eine Ü-Fünfzigerin beschreibt, wie sperrig der deutsche Arbeitsmarkt sein kann – auch für Menschen, die hier ge- boren wurden, und wie wichtig es ist, den Mut nicht zu verlieren. Andere erzählen von weltläufigen Erlebnissen, die ihr Leben geprägt haben. Und natürlich geht es auch in dieser Zeitung um die Liebe, und um die Frage, wie in Deutschland Beziehungen entstehen und gelebt werden. Jeder Text in dieser nid-Sonderausgabe erscheint einmalig: entweder in kur- discher oder in arabischer Sprache. Warum? Weil wir den vielsprachigen Menschen möglichst unterschiedli- che Texte anbieten möchten – und weil im Internet alle Texte auch in deutscher Übersetzung erscheinen werden. Weil wir auf gegenseitige Un- terstützung setzen: Lassen Sie sich die Texte, die Sie nicht selbst lesen können, von Menschen in Ihrer Nähe übersetzen oder nacherzählen! Vielleicht können wir Sie dazu inspirieren, über das gesellschaftliche, familiäre, religiöse und alltägliche Leben in unserem Land nach- zudenken. Lamia Hassow mit dem Grafiker Sherwan Mela, Yassmin Murad und Sipan Hussein (v.r.n.l.) im nid-Büro in der Huestraße. Rashed Alalej und Lamia Hassow beim Einzug ins neue Büro. Zwei Cover, eine Zeitung: Die nid- Sonderausgabe in kurdischer und arabischer Sprache 2020.

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